Brett-Geschichten: Kreative Auszeit …

Liebe Brettle-Besucher,

nach längerer Pause kann ich wieder von meinen Brettern berichten. Ich hatte tatsächlich eine längere Schaffensphase in der seit Oktober letzten Jahres rund 70 neue Bretter entstanden sind.

Am grandiosen BS  534 möchte ich Euch zeigen wie meine Bretter komponiert und gefertigt werden.

Doch das BS 534 ist nur die Spitze des (Eis-)Berges. Es war der Anfang der 7. Staffel, in der ich bis BS 606 gekommen bin. Alle 72 Komposition mussten vorbereitet, verleimt, geschliffen, zugesägt, feingeschliffen, gepunzt, geölt (2 mal mit jeweils einer Woche Trockenzeit), bepreist und ausgezeichnet und fotografiert werden. Nun kommen die Ersten in den Shop.

Das BS 534 ist übrigen nicht mehr zu haben. Es verrichtet seit Mitte Februar bei seiner Benutzerin (die es übrigens selber komponiert hat) seinen Dienst.

Ich finde, das Warten hat gelohnt. Viel Freude beim Stöbern …

Herzlich Euer
Brettle-Komponist Benedikt Schalk

So gefällt die Komposition: Die beiden Zwetschgenbilder sind gegenläufig gespiegelt, von einen feinen Ahornstreifen durchbrochen und mit der schwarzen Raucheiche gerahmt. Der helle und zurückhaltende Ahorn bettet die feurigen Zwetschgenbilder ein. Das Winkelzeichen (das blaue „V“) hilft bei den weiteren Arbeitsschritten, die Komposition nicht zu verlieren.
Der Leim ist einseitig „angegeben“. Er wird noch flächig verstrichen und auch die zweite Seite bekommt noch einen Anstrich. Bei Hartholz muss der Leim an beiden Teil aufgetragen sein.
Damit das Brett lange hält ist es von Nöten, den Leim unter Druck zu setzen … und das nicht nur fünf Minuten …
… die Bretter müssen mindestens eine 1/2 Stunde eingespannt bleiben (je nach Arbeitstemperatur) …
Die Zulagen sind schon weg (sie haben dafür gesorgt, dass die 15 Stäbe braf und plan beienander geblieben sind).
Die nach dem Ausspannen überstehenden Leimreste wurden (mühsam) abgekratzt. Das Winkelzeichen, das dafür gesorgt hat, dass die Komposition richtig zusammengefügt wurde, hat nun seine Schuldigkeit getan.
Das BS 534 vor den Brüdern und Schwestern, die darauf harren verleimt zu werden.
Auf der großen Bandschleife gibt es drei Arbeitsschritte: Mit einem Band Körnung 100 rücke ich den Unebenheiten zu Leibe, ein Zwischenschritt mit 150er-Papier führt zum ersten Feinschliff mit Körnung 180.
Erstes Zwischenergenis: die feinen Maserungen von Ahorn und Zwetschge mit den weißen und schwarzen „Pausenzeichen“.
Ein Schritt, der viele der Mühen belohnt: Beim Ölen kommt das Feuer der Hölzer sehr schön zu Geltung.
… eine Freude: Das fertig Schneidbrett!
… auch von der Seite schön … und gut zu erkennen: Die gegenläufige Schrägkannte, die im täglichen Gebrauch gute Dienste leistet!